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Die feministische Literaturwissenschaft befasst sich mit der Rekonstruktion weiblicher Literaturgeschichte und der Tradition des weiblichen Schreibens. Sie geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen die Frauen in der Vergangenheit geschrieben haben. Einen wichtigen Gegenstand der feministischen Literaturwissenschaft stellt die Erforschung des Rollenverhältnisses der beiden Geschlechter in literarischen Werken dar. Es ist nicht unbekannt, dass die Frauen im Laufe der Geschichte eine Selbstständigkeit erreichen wollten, weil sie viele Jahrzehnte öfters bzw. stets ausgegrenzt und unterdrückt wurden. Das zeigte sich vor allem in der Erziehung und Bildung, die als Vorbedingungen für die Befreiung bzw. Emanzipation eines Menschen, sei es ein Mann oder eine Frau, gelten. Viele Frauen wollten in der Vergangenheit, hauptsächlich im 19. Jahrhundert, mehr Rechte in der Politik bekommen. So entstanden erste Frauenbewegungen, die ihre Anfänge in England und Amerika hatten. In diesem Zusammenhang ist die Rede auch von dem Begriff "Feminismus", der als eine Richtung der Frauenbewegung gilt und versucht eine Gleichstellung zwischen den Geschlechtern, sowohl im öffentlichen als auch im familiären Bereich, zu erreichen. Später breiteten sich die Forderungen auch in andere Länder aus. Die Schweiz wird in dem Sachbuch Das rosarote Mädchenbuch (1973), von der Autorin Hedi Wyss als ein Beispiel für die spätere Einführung des Frauenstimmrechts (erst im Jahre 1971), dargestellt. Dass Frauen überhaupt das Wahlrecht bekommen haben, ist ein Verdienst der Suffragetten bzw. Frauenrechtlerinnen aus England. Wyss ermutigt in ihrem Werk die jungen Mädchen, dass man den Mut haben muss, die eigene Meinung zu sagen, auch wenn man als Einziger darsteht und sich den einengenden gesellschaftlichen Gepflogenheiten, die in der Schweizer Gesellschaft noch immer etabliert sind, widersetzen will. Weiterhin wird klargestellt, dass Frauen im Bereich der Politik in der Minderheit sind, was sich unbedingt ändern soll. Die englische Schriftstellerin Virginia Woolf, eine Verfechterin der Frauenbewegung, widmet sich in ihrem Essay Ein eigenes Zimmer (1929) der Rekonstruktion des weiblichen Schreibens und kommt zu der Erkenntnis, dass Frauen vor dem 18. Jahrhundert in der Literaturgeschichte Englands fast nicht existierten. Der Vergleich der oben erwähnten Werke führt zum Ergebnis, dass beide Werke im Hinblick auf die Thematik, die Frauenrolle und gesellschaftliche Sonderstellung von Frauen im Laufe der Geschichte darzulegen versuchen, wobei im Sachbuch Das rosarote Mädchenbuch die Zeit am Anfang der 1980er Jahre dargestellt wird, während es im Essay Ein eigenes Zimmer um die Darstellung der späten 1920er Jahre geht. Bezüglich des Essays ist als Unterschied festzuhalten, dass Woolf, neben der gesellschaftlichen Stellung von Frauen, dazu noch die historische Situation von Autorinnen und die weibliche Schreibweise erörtert. Diesen literarischen Diskurs stellt Hedi Wyss nicht dar. Es muss auch betont werden, dass Woolf's Essay aus berechtigtem Grund zum Vergleich gewählt wurde, weil man sowohl Gemeinsamkeiten bzw. Parallelen als auch Unterschiede zwischen den beiden Werken erkennen kann. Die Tatsache, dass Virginia Woolf für die Entwicklung der feministischen Literaturwissenschaft von großer Bedeutung war, bekräftigt meines Erachtens die Auswahl. |